Nachdem der Heizungsmarkt sich im ersten Halbjahr 2023 durch den starken Rückgang der Endverbraucher-Nachfrage nach nicht-fossilen Produkten der Markt wieder von einem Verteiler- zu einem Verkäufermarkt zu drehen begann, setzte sich dieser Trend im zweiten Halbjahr 2023 fort. Das Geschäftsklima im Segment Heizung verschlechterte sich in Q3 noch einmal deutlich gegenüber Q2 und in Q4 schließlich nochmals gegenüber Q3.
Der Boom der nicht-fossilen Technologien ist massiv eingebrochen. Die Verkaufszahlen für das Schlüsselprodukt Wärmepumpe beliefen sich zum Jahresende zwar auf 356.000, was einer Steigerung von +51 % gegenüber Vorjahr entspricht, die Nachfrage ist jedoch in der zweiten Jahreshälfte schwächer gewesen als noch 2022. Die fossilen Technologien (Stand Q3 2023) sind zugleich erheblich gewachsen: Ölheizungen um +38 %, Gasheizungen sogar um +105 %, wobei hinter letzterem Wert eine absolute Absatzzahl von 625.000 steht, die die Dominanz in Relation zur Wärmepumpe verdeutlicht. In Verbindung mit den stark zurückgegangenen Förderanträgen für Wärmepumpen hat sich die Marktlage und Perspektive gegenüber 2022 extrem verändert – dieser Umstand liefert eine Erklärung für das oben beschriebene schlechte Geschäftsklima.
Jenseits der Wärmepumpe verzeichneten die nicht-fossilen Technologien zuletzt (bis Ende Q3) sogar signifikant rückläufige Absatzzahlen: -32 % gesamt bei Biomasse, sogar -46 % bei Pellets – eine aus Branchensicht kaum nachvollziehbare Entwicklung, die sich nur durch Unwissenheit seitens der Endkunden und damit zusammenhängende Marketing-Defizite der Industrie erklären lässt.
Auf Seiten der Industrie sind nach den massiven Kapazitätsausweitungen für Wärmepumpen-Produktion in 2022 nun Einsparungen auf dem Programm bis hin zu Kurzarbeit. Diese Situation wäre ein Jahr zuvor noch undenkbar gewesen.